2775

1. Runder Tisch Popularmusik

1. runder tisch

erster runder tisch popularmusik

Beim 1. runden tisch popularmusik der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers trafen sich am 21. und 22. April 2016 in der Tagungsstätte im Michaeliskloster Hildesheim rund zwanzig Fachleute aus der Landeskirche, unter ihnen Theologen und Musikverantwortliche aus Musikprojekten sowie Musikerinnen und Musiker, die sich für die Stärkung von Pop und Rock, Gospel und Jazz in der Kirche einsetzen. 

Ein Ergebnis des runden Tisches sind 10 neu aufgestellte Thesen zum Thema "Popularmusik in der Kirche".

10 Thesen zu "Popularmusik in der Kirche"

1. Popularmusik in der Kirche reagiert auf veränderte Hörgewohnheiten unserer Gesellschaft und stärkt damit die Anschlussfähigkeit der Kirche an die allgemeine kulturelle Entwicklung.  

2. Popularmusik in der Kirche übersetzt die christliche Botschaft in zeitgemäße Ausdrucksformen. Sie inspiriert Chöre, Bands, Ensembles und Solokünstler.

3. Popularmusik trifft den Musikgeschmack der Mehrheit der Kirchenmitglieder und sollte darum in Gottesdiensten, Musikworkshops, Projekten und Kompositionen praktiziert und ausgebaut werden.

4. Popularmusik gehört in die sogenannten "Grundstandards" aller Kirchenkreise, um neben der Basisarbeit für Gottesdienst und Gemeinde auch "Leuchtturm"-Projekte in den Regionen zu fördern und zu entwickeln.

5. Popularmusik trägt dazu bei, Gottesdienste musikalisch und liturgisch aufzufrischen und erreicht dadurch auch Menschen, die sich in traditionellen kirchlichen Formen wenig zu Hause fühlen.

6. Popularmusik ist teilnehmerorientiert und bietet für viele Altersgruppen eine kommunikative, emotionale und kreative Beteiligungsmöglichkeit in der Kirche.

7. Popularmusik erfordert ein vielseitiges Ausbildungsangebot und entsprechende personelle Ausstattung wie z.B. die Einrichtung von Stellen für Popkantoren in Kirchenkreisen und auf der Ebene der Landeskirche.

8. Popularmusik braucht vor Ort qualitativ angemessenes Instrumentarium, Technik, Musikliteratur sowie gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung der Akteure.

9. Popularmusik erreicht neue Zielgruppen für Gottesdienste und in Konzerten und ermöglicht zugleich innovative Konzepte für musikalische Nachwuchsgewinnung.

10. Popularmusik braucht ein Investitionsdenken auf den Ebenen von Gemeinde, Kirchenkreis, Region und Landeskirche, damit kirchliche Bindung entwickelt und Kirchenmitgliedschaft gestärkt werden können.

 

Andreas Hülsemann                                          
Leiter net.p – netzwerk popularmusik                       
in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers                  

Wolfgang Teichmann                                          
Kirchenmusikdirektor, Michaeliskloster Hildesheim                       
Arbeitsbereich Gottesdienst und Kirchenmusik       

sowie die Teilnehmenden am 1. runden tisch popularmusik / April 2016